Die Osteopathie ist eine Heilkunde, die einen ganzheitlichen1 Ansatz verfolgt und sich über ihr spezifisches Konzept und ihre überwiegend manuelle Methodik definiert.
1Definition Ganzheitlichkeit: Die Betrachtung einer Sache in der systemischen Vollständigkeit aller Teile sowie in der Gesamtheit ihrer Eigenschaften und Beziehungen untereinander.
Behandlungskonzept nach Lutz M. Scheuerer
Ein Therapiekonzept zur Mobilisation von Nerven, Gefäßen und der faszialen Strukturen, welche diese umgeben.
Das Therapiekonzept basiert auf der Überlegung, dass Mindermobilitäten der myofaszialen, viszeralen und bindegewebigen Strukturen die Beweglichkeit der Nerven und Gefäße einschränken und es dadurch zu einer „Dehnung“ der neurovaskulären Strukturen kommt.
Durch eine „Überdehnung“ würde es im schlimmsten Fall zu einer Verletzung und damit zu einem vielleicht folgenschweren Schaden im Bereich des Nerven- und Gefäßsystems kommen. Damit dies verhindert werden kann, bedient sich der Körper eines sehr effektiven Schutzmechanismus: eine Erhöhung des die Nerven bzw. die Gefäße umgebenden Muskeltonus.
Durch diesen muskulären Schutzmechanismus wird sich sekundär auch unsere Haltung verändern und wir verlieren Mobilität in allen betroffenen Bereichen.
Sichtbar wird neben einer verkürzten Muskulatur auch eine schlechte Haltung, die oft vom Arzt attestiert und als Ursache vieler Beschwerden gesehen wird.
Wir sehen hingegen die schlechte Haltung, die Verkürzungen und Verspannungen der Muskulatur nur als eine Reaktion, also ein Symptom einer verminderten neurovaskulären Mobilität.
Neurovaskulär bedeutet "die Nerven und die Blutgefäße betreffend".